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Nachhaltigkeit im Arzneimittelwesen stärken

 

Das Centre for Planetary Health Policy hat eine sehr gute Zusammenfassung zu Umweltauswirkungen von Arzneimitteln veröffentlicht, mit einer breiten Darstellung der ökotoxikologischen Themen, aber auch den Klimaschutzaspekten – ein sehr kompakter, lesenswerter Überblick:

 

Nachhaltigkeit im Arzneimittelwesen stärken
Dorothea Baltruks, Maren Sowa, Maike Voss,*
Policy Brief 01-2023
DOI: 10.5281/zenodo.7503601

 

https://cphp-berlin.de/nachhaltigkeit-im-arzneimittelwesen-staerken/

 

 

Aus dem Abtract der genannten Zusammenfassung:

 

"Die Auswirkungen der Klimakrise auf unser Wohlergehen und unsere Gesundheit werden mit jeder Hitzewelle, jedem Extremwetterereignis und jeder Dürreperiode deutlicher. Doch auch andere durch menschliche Aktivitäten verursachte Umweltschäden haben direkte und indirekte Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Vor allem der dramatische Biodiversitätsverlust sowie die Verschmutzung von Gewässern, Luft und Böden haben längst ein gefährliches Maß erreicht.1 Gesundheitsschutz ist also nicht nur in der Gesundheitspolitik anzusiedeln, ebenso wie Umweltschutz weit über die Umweltpolitik hinaus verbessert werden muss.

 

Das Arzneimittelwesen nimmt auf der einen Seite mit seinen wichtigen gesundheitsschützenden und -fördernden Produkten eine essenzielle Rolle in der gesundheitlichen Versorgung ein. Auf der anderen Seite trägt es durch seine chemikalienintensive Produktion erheblich zu Umwelt- und Klimabelastungen bei, die wiederum unserer Gesundheit und unseren Lebensgrundlagen schaden. In diesem Policy Brief stellen wir diese Problematik dar und zeigen auf, mit welchen rechtlichen Hebeln die Umwelt- und Klimabilanz des Sektors verbessert werden kann. Als besonders wirkungsvolle Hebel gilt eine zulassungsrelevante Umweltrisikoprüfung für Humanarzneimittel; die verpflichtende Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien in der Ausschreibung für Arzneimittel; die Einbeziehung von sowohl Treibhausgasemissionen als auch Auswirkungen auf die Biodiversität in das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz; transparente, zugängliche Daten zu den Klima- und Umweltauswirkungen von Neu- und Altarzneimitteln; die Reduktion von Verschwendung und unsachgemäßer Entsorgung; die Förderung von Generikaproduktion in Europa; sowie Aus- und Weiterbildungen für Pharmazeut:innen im Hinblick auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit."

 

(BLog-Beitrag von K. Burkhardt-M.)

 

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