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Insektengiftiger "NG1" Mais erzeugt

https://www.aurelia-stiftung.de/2025/05/27/chatgpt-baut-insektengiftige-gentechnik-pflanze/

genauer:

https://www.aurelia-stiftung.de/wp-content/uploads/2025/05/KI-Design-fuer-NGT-1-Pflanzen_tb.pdf

 

 "Mit Hilfe einer öffentlich zugänglichen Version des KI-Bots ChatGPT 4o konnte in einem gemeinsamen „Proof-of-Concept“-Projekt von Aurelia Stiftung, Testbiotech und Save Our Seeds (SOS) der Bauplan für einen insektengiftigen Mais erzeugt werden, der sämtliche Bedingungen des aktuellen Gentechnik-Gesetzentwurf der EU erfüllt, um ohne Risikoprüfung freigesetzt werden zu können."

 

Was Kritiker seit Jahren festgestellt haben ist jetzt - zumindest theoretisch - demonstriert: die eigens zum Zwecke der Deregulierung neu erfundene Kategorie der NG1-Pflanzen ist nicht "sicher".

Man kann mit mehreren Strategien Pflanzen erzeugen, die für Fraßinsekten toxisch sind, aber alle Kriterien für eine "ungefährliche" NG1- Pflanze erfüllen. Hier werden alle Insekten betroffen, die sich von der Pflanze ernähren, die Auswirkung auf das Ökosystem sind kaum abzuschätzen.

 

Damit soll gezeigt werden, dass auch die Erzeugung solcher NG1-Pflanzen zwingend eine Einzelfallprüfung vor der Freisetzung erfordert. Die Kriterien für NG1 (keine fremdes Genmaterial, nicht mehr als 20 Veränderungen etc.) sind willkürlich und geben keinerlei Sicherheit.

 

 Zitat Testbiotec:

 

"Es sollte auch berücksichtigt werden, dass insektengiftige NGT-1-Pflanzen bei weitem nicht die einzigen NGT-Pflanzen innerhalb der Kategorie 1 sind, die mit Umweltrisiken einhergehen. Veränderungen in der Zusammensetzung von Pflanzeninhaltsstoffen (Kawall, 2021; Koller et al., 2024), verfrühter Zeitpunkt der ersten Blüte (Ortega et al., 2023), erhöhte Fitness (Koller et al., 2024) und Veränderungen der Wechselwirkungen zwischen Pflanzen und Mikroorganismen (Yan et al., 2022) sind weitere Beispiele für NGT-1-Anwendungen, die in jedem Fall eine genaue Risikoprüfung durchlaufen müssten."

 

Gerade der Einsatz von generativer KI kann viele neuartige Genveränderungen ermöglichen, deren Folgen nicht absehbar sind. 

Die bestehende Regulierung der Gentechnik in der Landwirtschaft muss bestehen bleiben.

 

 

 

Bernd Wille 

 

Zitate (aus dem Testbiotec-Paper):

 Kawall K. (2021) Genome-edited Camelina sativa with a unique fatty acid content and its potential impact on ecosystems. Environ Sci Eur, 33(1): 1-12. https://doi.org/10.1186/s12302-021-00482-2

 

Koller F., Cieslak M., Bauer-Panskus A. (2024) Environmental risk scenarios of specific NGT applications in Brassicaceae oilseed plants. Environ Sci Eur, 36(1): 189. https://doi.org/10.1186/s12302-024-01009-1

 

Ortega M.A., Zhou R., Chen M.S.S., Bewg W.P., Simon B., Tsai C.J. (2023) In vitro floral development in poplar: insights into seed trichome regulation and trimonoecy. New Phytol, 237(4): 1078-1081. https://doi.org/10.1111/nph.18624

 

Yan D., Tajima H., Cline L.C., Fong R.Y., Ottaviani J.I., Shapiro H.Y., Blumwald E. (2022) Genetic modification of flavone biosynthesis in rice enhances biofilm formation of soil diazotrophic bacteria and biological nitrogen fixation. Plant Biotechnol J, 20(11): 2135-2148. https://doi.org/10.1111/pbi.13894

 

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