Ich geben hier eigentlich nur einen Post von Manuel Fernandez aus dem BUND-AK Umweltchemie weiter:
Bereits seit einigen Jahren gerieten kurzkettige PFAS als Abbauprodukte von Tensiden und Pestiziden in den Blickpunkt des Interesses. Jetzt konzentriert sich die Diskussion auf TFA, Trifluoressigsäure, als Abbauprodukt und als toxikologisches (Reproduktionstoxizität) und trinkwassertechnisches Problem.
https://www.nabu-bfa-oekotox.de/2024/06/20/ultra-kurzkettige-pfas-in-trinkwasserquellen-tfa-reproduktionstoxisch/
https://www.nabu-bfa-oekotox.de/2025/05/26/tfa-bewertung-von-deutschen-stellen-an-echa-gemeldet/
Anderswo verwässert man nicht die Vorschriften sondern handelt:
Im Jahr 2025 hat die dänische Umweltbehörde sechs Wirkstoffe und damit 33 Pestizide neu bewertet. Dies geschah auf der Grundlage des Forschungsprojekts „TriFluPest“, das von der dänischen Umweltbehörde initiiert und vom Geologischen Dienst Dänemarks und Grönlands (GEUS) durchgeführt wurde, sowie auf der Grundlage weiterer Fachkenntnisse, z. B. aus laufenden EU-Bewertungen. Es handelt sich um folgende Wirkstoffe: Fluazinam, Fluopyram, Diflufenican, Mefentrifluconazol und Tau-Fluvalinat sowie Flonicamid.
Die Bewertung der dänischen Umweltbehörde, einschließlich der Konsultation relevanter Unternehmen, hat nun dazu geführt, dass die dänische Umweltbehörde beschlossen hat, die Zulassung von 23 Pestiziden zu widerrufen, von denen neun Produkte derzeit in Dänemark vermarktet werden. Der Grund für das Verbot ist, dass die Mittel einen der sechs Wirkstoffe enthalten, die TFA (Trifluoressigsäure) bilden, eine sehr langsam abbaubare Substanz, die ins Grundwasser gelangt. Die dänische Umweltbehörde geht davon aus, dass sie in den verbleibenden zehn Fällen im August/September Entscheidungen treffen kann, da sie zu diesem Zeitpunkt über eine ausreichende Grundlage verfügen wird, einschließlich Klarstellungen zu Alternativen und finanziellen Folgen von Verboten.
In den letzten Jahren wurden umfangreiche Nachweise der Substanz TFA im Grundwasser gefunden. Die Rückverfolgung der Quelle hat gezeigt, dass eine Reihe von industriellen Anwendungen, wie Kältemittel und Treibmittel in Aerosoldosen, einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, dass TFA im Regenwasser und damit auch im Grundwasser vorhanden ist. Bestimmte Pestizide haben sich ebenfalls als Quelle für TFA erwiesen. Die Risikobewertungen der EU für in Dänemark verwendete Pestizide enthielten bisher keine Informationen zu TFA, aber das Forschungsprojekt von GEUS in Verbindung mit neuen Bewertungen der EU hat nun gezeigt, dass TFA aus den oben genannten Wirkstoffen gebildet wird und ins Grundwasser gelangt. Die Entscheidungen bedeuten, dass die Verwendung einer Reihe von Pestiziden, die einen der Wirkstoffe enthalten, in sechs bzw. 15 Monaten verboten wird. Die konkreten Fristen für die Entscheidungen finden Sie hier.
Bernd Wille
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