PFAS-Skandal Miteni mit einem Urteil

https://www.infosperber.ch/gesundheit/public-health/hohe-strafen-fuer-chemie-manager-wegen-pfas-verschmutzung

 

Die Aufarbeitung eines der gravierendsten PFAS-Verschmutzungs-Fälle (200 Quadratlilometer und 300000 Betroffene) ist einen Schritt weiter:

Ein Gericht in Vicenza verurteilte elf ehemalige Manager der Unternehmen Mitsubishi und ICIG wegen der Verschmutzung von rund 200 Quadratkilometern und des Grundwassers, ausgehend vom Standort Trissino, zu Gefängnisstrafen zwischen zwei und 17 Jahren. Berufung ist möglich, trotzdem ist das ein echter Durchbruch.

 

Gegründet 1965 als Forschungszentrum eines Textilunternehmens, produzierte Miteni in Trissino Fluorchemikalien, unter anderem für den US-Konzern Dupont (heute Chemours). 1988 wurde Miteni von Enichem und Mitsubishi übernommen, 1996 wurde Mitsubishi alleiniger Eigentümer. 2009 ging das Unternehmen an ICIG (International Chemical Investors Group) mit Sitz in Luxemburg, 2018 meldete es Konkurs an.

 

Triebende Kraft hinter der Klage gegen die Verursacher der 2013 entdeckten Verschmutzung waren 2021 die "Mütter gegen PFAS", Frauen aus der Region in deren Blut und in dem ihrer Kinder hohe PFAs-Konzentrationen gefunden wurden.

Das Urteil lautet auf je 50000 € Entschädigung für alle Kläger*innen, 6,5 Millionen € für die Region und 58 Millionen € für das italienische Umweltministerium.

 

Bernd Wille

 

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