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Bündnis von NGOs fordert Massnahmen gegen chemische Pestizide

Es sieht nach einer "bewährten" Strategie aus Zeiten des letzten schwarz-roten Bündnisses aus: man verpflichtet sich heren Zielen, unternimmt dann nichts bzw. das Gegenteil und wundert sich dann öffentlichkeitswirksam, dass es nicht geklappt hat. So geht das offenbar jetzt auch bei der Pestizidreduktion.

Bis 2030 soll der Einsatz (2009/128/EG („Sustainable Use Directive“ müsste seit Jahren in nationales Recht überführt sein)  halbiert werden. Wobei wir weder ein Kataster haben dass uns wirklich sagt wo wieviel eingesetzt wird noch einen Konsens über eine  wissenschaftlich belegte Masszahl für die Toxizität, die da halbiert werden soll.

„Deutschland hat sich völkerrechtlich verpflichtet, das Risiko durch Pestizide bis 2030 deutlich zu senken – doch es fehlt eine wirksame politische Strategie zur Reduktion und zur Abkehr von dieser nicht zukunftsfähigen Praxis.“, sagt Anja Voß, Geschäftsführerin des Bündnisses für eine enkeltaugliche Landwirtschaft.

Tatsächlich werden Auflagen für den Pestizideinsatz zurückgefahren ("Entbürokratisierung") und es gibt wie eh und je Sonderzulassungen für Neonicotinoide und "technische" Fristverlängerungen für Präparate, die längst verboten sein sollten.

Offener Brief eines Bündnisses von 100 Organisationen und Einzelpersonen:

 

https://pan-germany.org/download/zukunft-sichern-breites-buendnis-ruft-zum-pestizid-ausstieg-auf/

https://pan-germany.org/pestizide/breites-buendnis-fordert-raus-aus-der-pestizid-aera/

Darstellung bei Bündnis enkeltaugliche Landwirtschaft:

https://t3e77d61d.emailsys1a.net/mailing/145/8484014/12480469/944/bdca9deca7/index.html

Das Bündnis formuliert sechs konkrete politische Forderungen:

  • Zulassungsverfahren reformieren – mit unabhängiger wissenschaftlicher Bewertung, modernen Prüfstandards und lückenloser Risikoanalyse
  • Einführung eines bundesweiten Luftmonitorings für Pestizide – um deren unkontrollierte Verbreitung durch die Luft zu erfassen und wirksam zu begrenzen
  • Transparenz beim Pestizideinsatz schaffen – wann, wo, was gespritzt wird öffentlich zugänglich machen.
  • Wettbewerbsverzerrung beenden – durch einen Schadensfonds für Bio-Betriebe und klare gesetzliche Regeln, um Bio besser vor Kontaminationen zu schützen.
  • Die EU-Richtlinie zur Pestizidreduktion rechtsverbindlich in nationales Recht überführen
  • Eine risikobasierte Pestizid-Abgabe einführen – um die gesellschaftlichen Folgekosten zu internalisieren und den ökologischen Umbau der Landwirtschaft zu unterstützen

 

 

 

Bernd Wille

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